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Bernds erste World-Tour Platzierung

(c) Sabau Gabriela/IJF

Ein Heim-Grand Prix ist immer etwas Besonders: Das Publikum, von dem man so intensiv angefeuert wird, die vielen Nationalteam-Kolleginnen und -Kollegen, die ebenfalls vor Ort sind - und die Möglichkeit, über sich selbst hinauszuwachsen. Das ist unserem Bernd heute beim Grand Prix in Linz gelungen.

Wie bei den meisten Turnieren ist auch in Linz die Gewichtsklasse bis 81kg eine sehr große Gewichtsklasse gewesen. 55 Kämpfer waren insgesamt in den vier Pools gemeldet, darunter neben Bernd auch Tigers-Teamkollege Magamed Borchashvili oder Nationalteam-Kollege Wachid Borchashvili. 

Das beste Ergebnis in dieser Klasse ist an diesem Tag Bernd aber gelungen: Der 20-Jährige hat mit Pool A keine leichte Auslosung, besiegt seine beiden ersten Gegener Jorge Perez aus Chile und Adrian Gandia aus Puerto Rico jeweils mit Ippon - und steht in seinem dritten Kampf der Nummer 1 des Turniers, dem Brasilianer Guilherme Schimidt gegenüber. Der Brasilianer ist aktuell die Nummer 4 der Welt, hat schon zwei Grand Prixs gewonnen und beim Masters im Vorjahr Silber geholt. Eine harte Nuss zu knacken, was Bernd aber kalt lässt. Mit gewohnt stoischer Ruhe geht unsere (zum damaligen Zeitpunkt noch) Nummer 112 der Welt auf die Matte und zieht sein Konzept durch. Und das geht auf: Bereits mit Waza-ari in Führung kann er dem Brasilianer noch das 3. Shido aufdrücken und zieht sensationell ins Viertelfinale ein. Dort wird er vom Portugiesen Joao Fernando nach nur 13 Sekunden mit einem schnellen Seoi-Nage überrascht und kann das Waza-ari anschließend nicht mehr aufholen. Bernd kämpft somit um den Einzug um Bronze - einen Kampf, den der Tiger bravourös meistert und mit seinem Ippon gegen den Belgier Jarne Duyck ein Wurf-Highlight des Tages liefert. 

Somit steht Bernd zum ersten Mal in einem Medaillenkampf auf der World-Tour. Nerven bewahren kann Bernd ja, jetzt heißt es "nur" Programm abspulen. Aber das gelingt diesmal leider nicht so wie geplant: Ähnlich wie im Viertelfinale wird der Tiger gleich zu Beginn überrascht: Der Japaner Joji Togo erwischt ihn nach nur zehn Sekunden mit Seoi-Otoshi und erhält Ippon dafür.

Zwar ist der Medaillentraum geplatzt,die Leistung war aber nicht nur großartig, sondern gibt auch wichtige Punkte für die Weltrangliste - und Bernd hat sich einmal mehr bewiesen, dass er vorne mitkämpfen kann. Gratulation zu Platz 5!

Morgen geht es dann weiter mit unserem Adam Borchashvili bis 90kg und seinem Bruder Movli in der +100kg-Klasse. Wir drücken die Daumen!

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