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What a day!

What a day!

Mathias Czizsek holt am heutigen Tag in seiner Gewichtsklasse -73kg hochverdient die Bronzemedaille. Und das bei einem Großereignis, wo bis zum Schluss offengeblieben war, ob ‚Czischfrisch‘ überhaupt starten darf...

Dass Mathias mit einem anderen Mindsetting in diese Europameisterschaft ging, als bei den letzten Europacups, war schon eine Zeit lang sichtbar. Der 20-Jährige wirkte gelassener beim Training und vertraute bei den Randoris viel mehr auf sein technisches, so breit gefächertes, Repertoire. Allein diese Tatsache gilt es zu bewundern. Denn diese Saison verlief für ihn alles andere als glatt. Einzig ein 3. Platz beim Senior European Cup in Sarajevo hatte er zubuche stehen. Es wollte 2019 einfach nicht so ins Rollen kommen – bis zu diesem Wochenende.

Denn jeder der Mathias gut kennt weiß, dass er ein ganz heißer Kandidat für Großereignisse jeglicher Art ist. Mit seiner coolen Art und der Fähigkeit, nicht zu viel über seine kommenden Kämpfe nachzudenken – was schon viele Weltklasse Judoka aus dem Konzept gebracht hat – konnte er sich bereits 2x in ein Europameisterschafts-Finale kämpfen. Das letzte Mal ebendort, wo auch heuer wieder die Junioren-EM ausgetragen wird: in Vantaa/FIN. Und jeder Sportler kennt diesen einen Gedanken: wenn man es bereits einmal an einem speziellen Ort geschafft hat, wieso nicht auch ein zweites Mal?

Während Österreichs Nationalteam bisher leider hinter den eigenen Erwartungen blieb, konnte Mathias glänzen: All seine Vorrunden-Kämpfe (vs. LUX/UKR) agierte er souverän. Im Viertelfinale wartete der starke Weißrusse Trukhan Yahor auf ihn, der 2019 sowohl den Europacup in Athen, als auch den in Kaunas gewinnen konnte. Aber das, und hier kommen wir wieder auf das Mindsetting zurück, war Mathias anscheinend ziemlich egal. Nach 1:37 manövrierte er sich mit einem Ippon ins Halbfinale. Und ließ mit diesem Viertelfinal-Sieg seine Zweifler staunen.

Trotz seiner so starken Form am bisweilen wohl für ihn wichtigsten Wettkampftag dieser Saison, war der Russe Gamosov im Kampf um den Final-Einzug um den Tick besser, konterte ihn zur Halbzeit und hielt dieses Waza-ari über die Zeit. Somit hieß der nächste Gegner Prosdocimo Mattia, der bereits den Oberösterreicher Samuel Gassner in seinem Auftaktkampf nach 44 Sekunden aus dem Turnier befördert hatte. Und dieser Medaillenkampf wurde zu einem richtigen Arbeitsfight: nach Ende der regulären Kampfzeit kämpften die beiden Athleten noch weitere 2:20Min. Aber trotz des langen Tages und der vorangegangenen Halbfinals-Niederlage schaffte es Matthias einen O-soto-gari zeitlich so perfekt zu überdrehen, dass es dafür nur eine logische Konsequenz gab: IPPON!

Somit hat sich Mathias nach 2015 und 2016 seine 3. (!!!) Medaille bei einer Europameisterschaft erkämpft und wieder einmal gezeigt, was in ihm steckt. Der Wiener wird in den nächsten Wochen weiterhin hart für die kommende Weltmeisterschaft, welche vom 16.-19. Oktober in Marrakesch stattfindet, trainieren und auch dort wieder versuchen, nach einer Medaille zu greifen.

Wir zweifeln nicht daran, dass das möglich ist.

Gratulation zu deiner heutigen Leistung, lieber Mathias – Du bist ein Wahnsinn!

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