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Knappes Duell um Meistertitel

Knappes Duell um Meistertitel

Bundesligafinale 2021 in Gmunden. Nach einem Final4-freien 2020 ging gestern die diesjährige Entscheidung über den Meister der 1. Judo-Bundesliga über die Bühne. Mit dem Ziel, die langjährige Siegesstrecke als Meister fortzusetzen, fuhren die Tigers gesammelt nach Oberösterreich. Doch heuer sollte es anders kommen.

Samstag, 20. November 2021, ca. 19:30 Uhr. Jubelnde Sportler auf Seiten des LZ Multikraft Wels. Die Oberösterreicher hatten sich soeben zum ersten Mal nach 44 Jahren wieder zum Meister gekürt. Wir möchten an dieser Stelle den oberösterreichischen Judoka-Kollegen noch einmal unsere herzlichen Glückwünsche, sowohl an Trainer Manfred Dullinger als auch an seine Sportler aussprechen. Ihr habt Euch den Titel verdient und wir haben uns gefreut, gegen einen so starken Finalisten kämpfen zu können – Chapeau!

Während auf der einen Seite Feierlaune herrschte, herrschte auf der anderen Mattenseite Unmut. Die Tigers hatten zum ersten Mal seit neun Jahren ihren Titel abgeben müssen. Und das mit einem sehr bitteren Beigeschmack. Doch beginnen wir von vorne:

Zu Mittag sah die Welt noch ganz anders aus: mit einem 11:3 über die JU Pinzgau stiegen die Tigers souverän ins Finale auf. Auf der anderen Halbfinalseite lieferten sich die Welser mit dem ESV Sanjindo einen spannenden Kampf. Die Salzburger konnten trotz eines fehlenden Legionärs mit ihrem Kampfgeist und ihrer unglaublichen Energie (durch welche in der Halle ohne ZuseherInnen erst so richtig Stimmung aufkam) in den Kämpfen stark mithalten und den Welsern oft Parole bieten. Schlussendlich stiegen die Oberösterreicher aber doch klar ins Finale auf und waren somit der zweite Finalist an diesem Bundesligatag.

Nach einer längeren Pause ging es dann um 17:30 Uhr weiter – die Live-Übertragung übernahm ab diesem Zeitpunkt nicht mehr das Streaming-Unternehmen „Streamster“ unseres Tigers Christopher Wagner, sondern der ORF, welcher den Finalblock auf ORF Sport + übertrug. Doch während im Hintergrund technisch alles reibungslos über die Bühne ging, war die Fassungslosigkeit den Tigers nach dem ersten Durchgang des Finales ins Gesicht geschrieben: dass die Entscheidung der KampfrichterInnen immer zu akzeptieren ist, ist jedem Judoka völlig bewusst. Doch selbst erfahrene Zuseher in der Halle stellten in der Halbzeit etwas verdutzt die Frage: „Sind das noch objektive Kampfentscheidungen oder eine von Emotionen beeinflusste Bewertung?“ Dass diese Einschätzung nicht nur die Tigers (denen man in dieser Hinsicht ja eine rosa Brille zusprechen könnte), sondern auch einige der anderen Judokas in der Halle teilten, unterstrich die Nationalteamtrainerin des ÖJV, Yvonne Bönisch, im Halbzeit-Interview mit dem ORF – auch sie konnte einige der Kampfrichterentscheidungen nicht nachvollziehen:

Jeder Kampf war auf Augenhöhe knapp, die Entscheidung am Ende manchmal ein bisschen fragwürdig, ob es die richtige Entscheidung von den Kampfrichtern war.“

Natürlich freuen uns diese Worte der höchsten Nationalteamtrainerin des Landes, am Ende des Tages ändern sie aber nichts am finalen Ergebnis. Auch eine „Waza-ari“-Wertung, wie dieser Sote-Seoi Nage von unserem holländischen Legionär Tornike Tsjakadoea, war nur eine von mehreren Entscheidungen an diesem Abend, die für Unmut sorgte.

 

Das ist zwar sehr schade, nützt aber alles nichts. Zum ersten Mal seit neun Jahren befinden wir uns wieder in der Rolle des Angreifers auf den Meistertitel.

Wir bedanken uns bei all unseren Fans, Freunden, Wegbegleitern und Vereinsmitgliedern für die heurige Saison und die tatenkräftige Unterstützung- Danke, dass ihr zu jeder Zeit hinter uns steht und uns den Rücken stärkt – Ihr seid die Besten!

Zu guter Letzt gehen unsere Glückwünsche noch einmal an die Welser, mit denen wir uns im kommenden Jahr bestimmt wieder die ein oder andere hochspannende Begegnung liefern werden, und natürlich auch an den ESV Sanjindo und die JU Raika Pinzgau zum dritten Platz.

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