Vor dem Finale war doch etwas – ganz genau, das Semifinale. In diesem standen wir gestern um 13:00 Uhr dem Vorjahresfinalisten JC Wimpassing gegenüber. Und die erste Hürde des Tages meisterten wir mit Bravour. Einzig einen Punkt mussten wir in beiden Durchgängen abgeben und stiegen mit einem Endstand von 13:1 souverän ins Finale auf.

In Halbfinale Nummer zwei hatte sich der Multikraft Wels gegen eine ambitionierte Flachgauer Mannschaft durchgesetzt. Gegen diese Oberösterreicher, mit ihren drei starken Borchashvili-Brüdern als Eigenbauten, ging es nun in den Kampf um unsere Titelverteidigung und den Mannschaftsstaatsmeister des Jahres 2019. Dieses Finale sollte zu einer der spannendsten Begegnung seit vielen Jahren werden. Denn nach einem durchzechten ersten Durchgang, welche die Welser mit einer 4:3 Führung verließen, gab es ein paar ernste Worte in der Tigers Kabine von Headcoach Thomas Haasmann. Und diese wurden beherzigt. Die ersten drei Kämpfe gingen zwar noch gleich aus wie in Durchgang 1 – Lorenz Wildner verliert nach 2 Waza-ari-Wertungen gegen den georgischen Legionär – Tatsuto Shima besiegt Kimran Borchashvili erneut – Mathias Czizsek liefert sich gegen Wachid Borchashvili einen Golden-Score-Fight, bekommt aber eine 3. Bestrafung – jedoch drehte sich ab hier der Spieß um. Der iranische Erfolgsmann Saeid Mollaei besiegt Michael Winkler ohne Probleme mit Ippon, Johannes Pacher schlägt Shamil Borchashvili durch einen Traum-Überdreher ebenfalls mit Ippon und Marko Bubanja erhöht gegen Stefan Riegler auf 7:6. Somit kam es zum (normalerweise) letzten und 14. Kampf in einer Bundesligabegegnung zwischen Sebastian Schneider und Gabor Ver, welche der Ungar durch Würger für sich entschied.

Doch so schnell sollte das Ganze noch nicht vorbei sein. Neben dem Gleichstand von 7:7 war auch die Unterbewertung von 70:70 Punkten gleich. Jeder Kämpfer hatte seinen Kampf somit durch Ippon gewonnen, was jeweils 10 Punkten gleichgesetzt werden kann. Und hier trat etwas ein, das es in der Geschichte der österreichischen Bundesliga so noch nie gab: die „Best-Of-Three“ Serie. Drei Gewichtsklassen werden ausgelost um erneut zu kämpfen. Weiters dürfen keine Veränderungen an der Aufstellung durchgenommen werden.

Und hier kam all das Glück zu uns zurück, welches wir in den zwei Grunddurchgängen liegen gelassen hatten. Gezogen wurden -66kg, -81kg & -90kg.

Tatsuto Shima, dessen Name diese Saison wohl am öftesten gefallen ist zeigte einmal mehr seine beeindruckende Stärke am Boden, vor der kein österreichischer Kämpfer sicher ist und hielt Kimran Borchashvili, wie schon in Runde 1, am Boden fest. Somit stand es 1:0 bzw. 8:7. Die nächste Runde war also eine entscheidende. Saeid Mollaei, welcher mittlerweile aus dem Iran geflüchtet ist und seinen Lebensmittelpunkt in Deutschland hat, bewies, dass man trotz schwieriger Zeiten die Ruhe bewahren kann und erhöhte trocken auf 9:7.

Es war also geschafft. Wir Tigers haben etwas geschafft, was bisher noch keinem anderen österreichischen Team gelang und dürfen uns 7x in Folge Mannschaftsmeister des Jahres nennen.  Dieser Titel war wohl einer der am schwierigsten zu Erreichenden der insgesamt 8 und zeigt auch erneut, dass der Wechsel von der alten auf die neue Generation so gut gelungen ist. Wir sind stolz auf unsere Kämpfer, ihre erbrachten Leistungen über das bereits vergangene Jahr, aber vor allem auf die geglückte Aufholfahrt im 2. Durchgang. Nicht viele können von sich so viel Ruhe und Fokus in wichtigen Stresssituationen wie solchen liefern.

Gratulieren möchten wir auch Vize-Meister Wels, sowie den beiden 3.Platzierten JU Flachgau und dem JC Wimpassing.

Für uns heißt es jetzt kurz Luft holen, bevor am Montag in Kühtai bereits das nächste Trainingslager am Programm steht. Saisonabschluss ist die Staatsmeisterschaft in Kufstein, die am 1. Dezember stattfindet.

Wir halten Euch – wie immer – auf dem Laufenden 😉

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Eure Tigers