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Halbzeit im Land der aufgehenden Sonne

Halbzeit im Land der aufgehenden Sonne

Während unsere Tigers ihr zweiwöchiges Trainingslager in Kühtai/Tirol heute hinter sich gebracht haben trainieren 3 Auserwählte in der Heimatstätte des Judos: in Japan.

Am 17. Dezember ging es für Nick Haasmann, Adam Borchashvili und Marvin Pum zum Flughafen, um ihren 12-stündigen Flug von Wien nach Tokio anzutreten. Angeführt wurde das Trio vom ehemaligen Südstadt-Trainer Masaaki Ueda, der bereits 1988 in Wien Judo zu unterrichten begann, und diesen Sommer in den verdienten Ruhestand trat. Doch dieser Ruhestand hielt unseren Masaaki nicht davon ab, erneut auf ein weiteres Japan-Trainingslager mitzufliegen, um den drei Sportlern sportlich als auch organisationstechnisch zur Verfügung zu stehen.

Nach einem von Jetlags geplagten Wochenende, welches für Krafttraining und Laufeinheiten genutzt wurde, starteten die Drei voller Elan (für Adam & Marvin ist es der 1. Aufenthalt in Japan, was das Ganze natürlich noch einmal spannender macht) in die neue Woche. Und gleich zu Beginn zeigte sich, dass die Japaner nicht umsonst in allen Gewichtsklassen an der Weltspitze mitkämpfen können: jeder Einzelne der am Training teilnehmenden Judoka ist ein Trainingsweltmeister. Trainiert wurde in den ersten 1 ½ Wochen an der Yamanashi Gakuin Universität, die etwa 2 ½ Autostunden von Tokio entfernt liegt. Mit 70-100 Trainingspartnern lässt sich, auch wenn man das jetzt schnell einmal annehmen könnte, nicht gleich feststellen, wo sich die Streu vom Weizen trennt. Jeder Trainingspartner gibt immer mehr als 100%, und genau das macht Japan als Judonation so besonders. Mit ihrer Trainingsmoral, und den sportlichen Gegebenheiten (bei welchen nationalen Trainingslagern in Österreich finden sich schon so schnell 100 Trainingspartner!?) zaubert die Nation einen Top-Athleten nach dem anderen ans Tageslicht. Nicht umsonst haben die Japaner in der Gewichtsklasse -73kg seit 2010 keinen Weltmeistertitel mehr abgegeben (aktueller Weltmeister: Soichi Hashimoto).

Aber zurück zu unseren 3 Tigers, die ja genau aus dem Grund dort sind, den Japanern in 3 Gewichtsklassen (-60kg, -73kg, -81kg) ihre Titel streitig zu machen. Der Tagesablauf sah in etwa so aus: In der Früh wurde mit einer Laufeinheit oder einem Krafttraining gestartet. Nach dem Mittagessen standen 3 Stunden Judo-Training am Programm (eine Trainingszeit, die manche Österreicher in der ganzen Woche nicht trainieren). Um das Ganze in Zahlen zu vereinfachen, sind das zum jetzigen Stand etwas über 150 Randoris pro Person. Im Training werden unsere Österreicher immer auf die sogennante "Linie" gestellt. Das bedeutet, zur kurzen Erklärung, dass nach 5 Minuten Trainingskampf sofort der nächste Partner angelaufen kommt, um somit dem Judoka, der auf der Matte steht keine Pause zur Erholung zu lassen.

Doch auch der Tourismus (jaja, der gute alte Judoclub Touristica..) darf in so einem beeindruckenden Land nicht fehlen, weswegen Masaaki die 3 Tigers an einige Orte, an die man als normaler Tourist nicht sofort hinkommen würde. Doch auch während des Trainings überwacht unser Austro-Japaner die Sportler mit wachsamen Augen und gibt Ihnen nützliche Ratschläge.

Nach knapp 1 ½ Wochen Trainingslager an der Yamanashi Gakuin Universität, geht es diesen Freitag direkt mit dem Zug nach Tokio zum Grand Slam, wo beim anschließenden 1-wöchigen Trainingslager 2x täglich im Kodokan, der ältesten und bedeutendsten Judo-Schule der Welt, trainiert wird.

Wir wünschen allen drei Sportlern lehrreiche Randoris, und vor allem keine (weiteren) Verletzungen. 


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